Eine Nacht mit einem KönigWieder einmal war ich unterwegs die Welt zu retten.
Na, sagen wir mal einen kleinen Teil, einen klitzekleinen Teil, aber immerhin...

GPI brauchte einen „Transporter“ und meine Chauffeursdienste waren mal wieder gefragt.

Da ich diesmal einen echten König vom Flughafen abholen sollte, ließ ich meinen schnöden französischen Hundetransporter stehen und „sattelte“ meine englische Katze.  Er sollte schließlich stilvoll empfangen werden. 

Aber fangen wir von vorne an. Nina, die Vorsitzende vom Verein „Greyhoundprotection“ (GPI) schickte mir eine Mail, in der sie mich fragte, ob ich Zeit hätte einen Neuankömmling vom Flughafen abzuholen. Wie beim letzten Hund war es die letzte Maschine die in Düsseldorf landen sollte. Der Hund musste über Nacht bei uns bleiben, wegen der Unruhe, die ein neuer Hund nachts ins Rudel bringen würde. Das habe ich schon in der Geschichte über „Anuscha“ beschrieben, also gehe ich nicht näher darauf ein.

Nina hat die Vorgeschichte zusammengefasst. Für diejenigen, die sie noch nicht kennen:

Diese beiden hübschen Galgorüden kamen ursprünglich aus einer spanischen Tötungsstation.



Damals fand eine deutsche Tierschutzorganisation diese armen Geschöpfe und bat bei spanischen Tierschützer darum, sie dort herauszuholen, da ihre Tötung kurz bevor stand. Man versprach die beiden Hunde so schnell wie möglich nach Deutschland zu holen.

Doch nachdem die Spanier die Galgos aus dieser ausweglosen Lage befreit und in ihrem provisorischen Heim untergebracht hatten, hörten sie von den Deutschen nichts mehr, weder in finanzieller Art, um die Hunde zu versorgen, noch in der Absicht sie nach Deutschland zu holen. 

Das war vor 18 Monaten!!

Seitdem fristen die Beiden ihr Dasein in einem 1 X 2 m großen Zwinger!! Unfassbar!!  18 Monate zu zweit in einem 1 X 2 m großen Zwinger!! Womit haben Windhunde solch eine Behandlung verdient?!?

Wir wurden über diese untragbaren Zustände informiert und haben einen der beiden Galgos, er trägt den Namen King, am 07. Februar in die Pflegstelle nach Deutschland geholt. Sobald King vermittelt sein wird, haben wir versprochen, den zweiten Junge, er heißt Sherman, nachkommen zu lassen. Wir stehen zu unserem Versprechen und werden es auch halten.

Wir können leider nicht alle Galgos in den Tötungsstationen Spaniens retten! Wir können auch nicht alle Greyhounds aus den „dog pounds“ in Irland befreien, aber wenn wir den spanischen oder irischen Tierschützern ein Versprechen geben, und eigentlich geben wir es ja nicht den Menschen, sondern den Hunden, dann halten wir es auch!

Sonst wären wir auch nicht besser als die skrupellosen Menschen, die ihre Hunde im Stich lassen und sie in der Tötungsstation abgeben, bzw. ins Tierheim abschieben.

Bitte wenden Sie sich an unser Adoptionsteam, wenn sie King unverbindlich kennen lernen möchten, und denken Sie daran, Sie würden nicht nur ihn glücklich machen, sondern auch Sherman;o)))

Vielen Dank!

Nina Jordan
1. Vorsitzende - Greyhoundprotection
International
www.greyhoundprotection.de

Um diese Uhrzeit hat man keine Parkprobleme am Flughafen. Ich parke dann nicht im Parkhaus, sondern direkt vor dem Eingang des Abflugbereichs. Der ist dann menschen- und autoleer, weil jetzt keine Flieger mehr von Düsseldorf abgehen. Man fährt mit dem Aufzug eine Etage tiefer und steht direkt vor den Ankunft-Gates.

GPI wurde von einem anderen deutschen Verein auf das Schicksal von King und seinem Freund Sherman aufmerksam gemacht und sie haben angefragt, ob GPI einen Hund übernehmen könne, weil sie selber keine Möglichkeiten haben, einen Hund unterzubringen. Es war ein Glücksfall, dass GPI gerade einen Platz im Refugio frei hatte. Der Verein steht ja auch im Wort bei spanischen und englischen Tierschützern und Vereinen, denen man ein Versprechen gegeben hat und dieses auch einhalten will und muss.

...

Irgendwann war es soweit und ein Mann schob zwei Flugboxen durch den Ausgang. In einer dieser Boxen war dann auch „King“. Er wirkte keineswegs verschüchtert und wir öffneten vorsichtig die Tür der Box, legten ihm ein zweites Halsband an und befestigten die Leine.
Schließlich wollte ich nicht, dass ein einsamer Hund durch die Ankunftshalle galoppiert. Nicht auszudenken…

Direkt nach dem Verlassen seiner Box hat King sein Wesen offenbart: menschenbezogen, selbstbewusst,  souverän.

Mit einem Zweibeiner an der Leine hatte er etwas Probleme aber umgekehrt ging es mir genauso. Ich kannte Greys die “gerade“ von der Rennbahn kamen und die forderten mir ähnliche Muskelkraft ab. Er drängte sofort zu dem Mann, der ihn nach Deutschland gebracht hatte und bedankte sich  nach „Königs-Art“, indem er seine Nase ganz doll an ihm rieb.

Wir verabschiedeten uns und King zog mich quer durch die Halle in Richtung Aufzüge. Er versuchte mir anscheinend klarzumachen, wer hier das Kommando gibt.

Ich hatte ihm in diesen Minuten nicht allzu viel entgegen zu setzen.
Was mir etwas zu schaffen machte, waren die Ledersohlen unter meinen Schuhen. Sie sorgten auf dem polierten Granitboden im Flughafen nicht unbedingt für Bodenhaftung.
Aufzugfahren war für ihn ungewohnt, aber er hat es einfach mitgemacht, ohne großartig zu darüber nachzudenken.
Kaum haben wir das Flughafengebäude verlassen, hat er gepinkelt wie ein „Tiger“. Das war also der Grund, warum King unbedingt aus dem Gebäude wollte.
Er pinkelte und pinkelte und pinkelte... Ihm war das anscheinend selber zu lang und wollte irgendwann weiter, wobei er im Gehen immer noch pinkelte. Mama Mia, da hatte sich was aufgestaut.
Ins Auto sprang er sofort und auch während der Fahrt gab es kein Problem. Ab und an hat er aus dem Fenster geschaut, sich dann aber wieder hingelegt. Also kann man hinter dem Punkt „Autofahren“ schon mal einen Haken machen.
In Krefeld angekommen, bin ich mit ihm eine Runde „um den Block“ gegangen. Jeder Strauch, jede Ecke, jede Laterne wurde angepinkelt.
Lisa kam dann mit unseren Hunden raus, um sie auf neutralem Gebiet vorzustellen. Das hatte sich in der Vergangenheit bei den anderen Hunden bereits bewährt.
Als Lilly und Apollo in Erscheinung traten, hat man King angemerkt, dass er sich freute. Ich glaube er war irgendwie froh, ein paar gleichgesinnte Vierbeiner zu treffen. Sie haben sich freundlich begrüßt, jedoch Lilly war dieser Kerl nicht ganz geheuer und ist auf Abstand geblieben oder drücken wir es mal so aus: Lilly fand das Ganze so richtig sch.. und wollte nix mit ihm zu tun haben.

Im Haus habe ich die Hunde von der Leine gelassen, ohne darüber nachzudenken. King ist daraufhin „unköniglich“ direkt die Treppen hoch gelaufen. Unsere verwöhnten Pinsel fahren normalerweise mit ihren ebenso faulen Zweibeinern mit dem Aufzug ins 2. OG.

Diesmal habe ich die Treppe  gewählt, um nach King zu schauen. Er hat immer brav auf dem nächsten Treppenabsatz gewartet und ist dann weiter gelaufen. Selbst von den offenen Treppen, die zum Dachgeschoss führen, hat er sich nicht aufhalten lassen. Ich habe ihn zurückgerufen und er ist wie selbstverständlich zu mir herunter gekommen. Lilly ist mir immer gefolgt um zu sehen, was da vor ihr abgeht.
In der Wohnung angekommen wurde alles inspiziert, immer unter den wachsamen Augen von Lilly und Apollo. King fand alles ganz annehmbar und hat dann gleich mal angefangen sein neues Heim zu markieren, sprich: er wollte im Wohnzimmer an ein Sitzkissen pinkeln. Davon konnte ich ihn gerade noch abhalten. So etwas kannte ich schließlich schon von Besuchen von Freunden, die ihre (männlichen) Hunde, übrigens allesamt stubenrein, mitgebracht haben.
Als Entschuldigung hat er sich dann bei mir versucht  einzuschleimen. Ich saß auf dem Boden und King hat versucht, sich in mich „einzugraben“.  Schmusen ist ja okay, aber so etwas habe ich echt noch nicht erlebt. 
Lilly liegt auf dem Sofa und beobachtet ganz genau, was dieser Neue mit ihrem Zweibeiner anstellt.
Irgendwann hat King tatsächlich genug , steht auf und will sich zu meinen Hunden gesellen, aber schnell zeigt unsere Pitgalga Lilly, dass das gar keine gute Idee ist. Erst mit ihrem Papa schmusen und dann womöglich noch auf Ihrem Sofa. Nein, das geht zu weit!
King dreht einfach ab, ohne eine Reaktion und schaut sich dann eben nochmal woanders um.
Danach hat sie King auf Schritt und Tritt verfolgt, aber immer mit gebührendem Abstand. Sollte wahrscheinlich unauffällig wirken – Geheimagentin Lilly.
Apollo hatte ihn anfangs auch verfolgt und beobachtet, ihn auch mal angeblafft, aber das war es dann auch. Er nimmt das einfach so hin.

Es wird endlich Zeit ins Bett zu gehen.
Während sich Lisa mit unseren Hunden im Schlafzimmer zur Ruhe gebettet hat, bin ich im Wohnzimmer geblieben, damit unser Gast sich nicht so alleine fühlt und alle eine halbwegs ruhige Nacht verbringen können. Wie sich im Nachhinein herausstellen sollte, war das lediglich ein frommer Wunsch.
King ist nach dem Abwandern des Rudels in die hinteren Gemächer gleich mal hinterher getapert um zu sehen, was denn dort so läuft. Das war für unsere „Heimatschutzabteilung“ echt „too much“.  Einer Furie gleich ist Lilly aus der hintersten Ecke ihrer Matratze nach vorne geschossen und hat King mit gefletschten Zähnen gezeigt, was sie unter „licence to kill“ versteht. Etwas übertrieben, ich weiß, sorry…  Auch hier wieder keinerlei Reaktion von King, bzw. er hat es sofort verstanden, ihr den Mittelzeh gezeigt und ist dann wieder mit mir zurück ins Wohnzimmer.
Da er sehr unruhig war, habe ich mich noch einmal angezogen und bin mit ihm eine große Runde gegangen. Immer noch pinkelte King mit gleicher Intensität Sträucher und Bäume an, dass ich ihn schon nach einem Reservetank untersuchen wollte.
Da er seine Geschäfte erledigt hatte, sollte er vielleicht etwas ruhiger sein und von anderer Seite war hoffentlich auch nichts mehr zu erwarten.
Wieder zurück in unserer Wohnung  hat er noch ein paar Stofftiere sortiert und ist dann zu mir aufs Sofa gesprungen. Dann offenbarte er sein wahres Gesicht, welches ich schon erahnt habe.
Ich hatte echtes Glück, dass ich die Nacht überlebt habe!

King hätte mich fast zu Tode geschmust. Man-o-man, Galgos sind ja bekanntlich menschenbezogen und verschmust, aber der Hund toppt alles! Er hat alles gegeben und voll „den Kasper heraushängen lassen“. Er hat sich mit seiner Schnauze unter meine Achsel gegraben, sich dann eingedreht und einen  Kusselkopf vollzogen. Immer wieder hat King seine Nase und Kopf ganz doll an mir gerieben. Und dann sollte und „musste“ ich ihn krabbeln, auf dem Rücken, auf dem Bauch, unter dem Hals und überall gleichzeitig.
Als er nach ein paar Minuten immer noch nicht nachlässt, mache ich mir schon Gedanken über diverse Parasiten und Hautkrankheiten ;) Er genießt jede Berührung und quittiert das mit unglaublichen Zärtlichkeiten seinerseits.

Das ging die ganze Nacht so! Ich war total fertig. Immer wenn ich gerade einschlafen wollte, hat King das gemerkt und mich an „meine Aufgabe“ erinnert. Zwischendurch ist er mal in die Küche zum saufen und bei der Gelegenheit konnte man ja mal eben den Schrank oder den Tisch anpinkeln.
Das haben wir allerdings erst am nächsten Morgen entdeckt, grrrr.

Markieren in der Wohnung, hmmm, ein Problem, zumindest für mich ;) Zum Glück nur in der Küche und im Flur, weil wir da Fliesen haben. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was geschehen wäre, wenn er nicht zweimal mit mir vor der Türe gewesen wäre. Zum Glück sind unsere Wände in Küche und Wohnzimmer verschont geblieben. Der Lehmputz hätte uns das nicht so schnell verziehen.
Da muss ich mich gleich mal schlau machen, ob man bei so etwas versichert wäre.

Lisa hatte übrigens eine ebenso unruhige Nacht weil Lilly andauernd aufgesprungen ist um nachzuschauen, was im Wohnzimmer so vor sich geht. Fremdkuscheln wird auch unter Vierbeinern nicht gerne gesehen :)

Abends wollte King nicht fressen, auch nicht alleine. Er war einfach zu unruhig, aber dafür hat er mich gegen 5 darauf aufmerksam gemacht, dass ich den Pott jetzt füllen könnte, er wäre jetzt soweit.

Irgendwann gegen 6 sind wir zwei dann doch mal kurz eingeschlafen und erst um halb 8 wach geworden. Voll verpennt. Ich wollte mich doch mit Deliha, die jetzt Lucy heißt und ihrer Zweibeinermama um 7:45 Uhr im Stadtwald treffen.

Aufgesprungen, angezogen, Hunde eingepackt und raus. Lilly findet auch das Autofahren mit King sch…
Durch die Hektik und meine „matschige“ Birne habe ich jetzt zwei Flexis für meine Hunde eingepackt. Saublöd mit dem neugierigen Brocken von King an der Leine, der von rechts nach links zieht und mich umkreist und Lilly macht das Gleiche. Wie ich die Leinen immer wieder entwurste ist mir ein Rätsel. Ich kann jetzt nachvollziehen, wie sich die Bleichgesichter am Marterpfahl gefühlt haben.

Im Wald ist King sehr aufmerksam und bekommt alles mit. Jagdtrieb ist vorhanden. Was soll’s, ist ja mal ganz was Neues ;)

Mit anderen Hunden, die wir im Stadtwald getroffen haben, gab es Null Probleme. Er möchte die anderen sofort „untersuchen“ und hat nichts dagegen, selber „untersucht“ zu werden.
Es waren allerdings alles kleine Hunde. Wie er auf größere Rassen reagiert, weiß ich nicht, denke mir allerdings, dass ihm die genauso schnuppe sind.

Seine platte Vorderpfote scheint ihm keine Probleme beim Laufen zu bereiten. Weder am gestrigen Abend, noch nach der Stunde im Wald hatte er irgendwelche Probleme.

Beim Frühstück in der Küche legt sich King direkt hinter mich, er orientiert sich anscheinend sehr schnell an seinem Zweibeiner. Er scheint ein „Männerhund“ zu sein, weil er meine Nähe sucht, aber das soll nichts bedeuten. Anderen Männern begegnet er neugierig, aber respektvoll unter Spannung.

Er will immer und überall dabei sein. Ansonsten irrt er rastlos durch die Wohnung. Irgendwann muss auch ich aber auch mal Duschen ;)

Zum Glück hatte Apollo einen Arzttermin und ich habe dann nur zwei Hunde um mich herum.
Ich bin ein wenig paranoid und der Meinung, dass Apollo abgenommen hat und dünn geworden ist. Hatte deswegen schon schlaflose Nächte. Wahrscheinlich liegt das am nahenden Todestag von Lola.  Kriege gerade Anruf von Lisa: Tierärztin gibt Entwarnung, Gewicht ist identisch mit dem vor zwei Jahren und auch sonst macht er einen topfiten Eindruck. Trotzdem haben wir ein großes Blutbild machen lassen. Ergebnis leider erst am Donnerstag. Ich bin nach dieser ersten positiven Nachricht sehr erleichtert.
(Die Blutwerte sind, wie die Ärztin schon prophezeit hatte, alle super, puuuuuuh.)

King und Lilly liegen bei mir im Büro und schlafen. Sie hat ihre Abneigung aufgegeben, aber der Platz direkt neben ihrem Papa ist IHR PLATZ! King ist das so was von egal.



Wenn man ihn „scharf“ anspricht, weil er auf die Küchenablage steigt oder er sich erschrickt, macht er sich ganz klein und läuft geduckt, wie ein geschundener Schäferhund. Er kommt aber direkt wieder zu einem um zu signalisieren, dass er ganz lieb ist und man ihn lieb haben soll.

Nach den ganzen Eindrücken der letzten Stunden schläft King jetzt tief und fest. Ich kann das Büro verlassen und herum laufen. Auch meine Mitarbeiter laufen hier herum, die Türe geht, der Paketdienst klingelt, für ihn alles okay! Ab und an steht er mal auf und lugt in den Flur, aber dann legt er sich wieder hin.
Er gibt sich lernfähig und das sehr schnell. Zweimal habe ich ihm erklärt, dass er sich doch hinlegen möge und beim dritten Mal hat er es ohne Anstand gemacht.

Wenn er sich mal an alles gewöhnt hat, wird das ein echter Knallerhund!

Beim Mittagsspaziergang im Stadtwald wird das Ziehen an der Leine etwas besser. Aber sobald einer meiner Hunde ein „Signal“ gibt, geht King ab wie besagte Katze von Herrn Schmitz, bzw. würde es gerne.
Sehr aufmerksam, neugierig, auch gegenüber großen Hunden (riesiges schwarzes Doggenmännchen) und total lieb. Kein Anzeichen von Stress. Selbst unsere waren davon beeindruckt und haben sich dann an den fremden „Monsterhund“ herangetraut.

Ich habe King danach zu mir ins Büro genommen und meine Beiden blieben oben in der Wohnung. Sonst gibt es nur Stress. Lilly ist immer halb auf der Flucht und halb will sie ihn nicht an die „wichtigen“ Stellen in der Wohnung heranlassen. Apollo merkt die Unruhe und versucht zu schlichten.
Hier unten hat der „Kleine“ auch etwas mehr Ruhe, liegt auf seinem Platz und lässt sich verwöhnen. Schweineohren kannte er noch nicht, fand er aber gut. Dann kam mein Schwager und hat aus einer Hundekeksbäckerei ein paar Tütchen Leckerlis diverser Geschmacksrichtungen mitgebracht und King als Testesser „missbraucht“. Fand King auch nicht sooooo schlecht ;)

Er findet auch die diversen Stofftiere gut die im Büro herum liegen und bringt sie ins Körbchen. Als wir gerade gekickert haben, fand er die Geräusche blöd und war verunsichert. Ich habe mich dann in sein Körbchen gesetzt und er wollte dann zum Ausgleich für den Schreck ausgiebig geschmust werden, schööööön.

Noch mal zum Markieren: er lernt schnell. Im Büro hat er nicht einmal markiert und als wir kurz oben waren, hat er es auch nicht wieder versucht.

Ich muss ihn zum Glück gleich nach Willich bringen. Man gewöhnt sich so schnell an diese Wesen und anschließend fange ich fast immer an zu heulen, wenn ich sie abgeben muss.

King hat sich über Nacht in mein Herz geschmust. Es fällt mir wirklich schwer, ihn wieder gehen zu lassen, aber er soll doch schließlich seine Chance bekommen. Außerdem wäre er in unserem Rudel als Dritthund etwas überdimensioniert :)

Bei ihm war es diesmal besonders schlimm oder schön, wie auch immer.
Aber so ist das…
Auf King wartet schon irgendwo ein warmes Plätzchen mit einer lieben Familie, von denen er dann dauerhaft bepüngelt werden kann.

Ich packe ihn also in meinen Hunde-Twingo und wir machen uns auf den Weg. Als wir vom Haus weg fahren, schaut er nach hinten aus dem Fenster und fiepst traurig vor sich hin. Ihm geht es wohl genauso wie mir. Als er dann noch seinen Kopf auf meine linke Schulter legt ist es fast vorbei mit mir. Dort bleibt er fast bis zur Ankunft und schmust ein letztes Mal mit mir.
Im Refugio wird er aufgeregt von den Damen begrüßt. Ich glaube, sie finden ihn toll und umgekehrt genauso. Wir bleiben noch etwas im Hundekeller, damit er sich an die Umgebung gewöhnt. Die Damen liegen in ihren Körbchen und King bleibt an meiner Seite. Irgendwann stubst er mich mit seiner langen Nase an. Erst dachte oder wünschte ich, er wollte mir sagen, dass ich ihn wieder mitnehmen soll, aber im Nachhinein denke ich dass er mir sagen wollte, dass ich jetzt gehen kann. Er ist ja jetzt gut aufgehoben und ich brauche mir keine Sorgen machen.

Der Transporter hatte seine Aufgabe erfüllt.

Viel Glück Du „König der Schmusegalgos“


P.S.: Nicht nur Lilly, sondern auch ich werden Dich im Auge behalten :)

Nachtrag:

Am gleichen Abend bekam ich noch Nachricht von Nina. Sie hat wohl auch gemerkt, dass er etwas in mir angestoßen hat.

..also im Rudel scheint alles gut zu klappen bisher, der Junge ist jetzt erstmal müde und bis jetzt ist absolute Ruhe.

Ist ein toller Bursche!

Kein Wunder, dass er müde war. Den Mädels in seinem neuen Rudel wird er erzählt haben, dass der bekloppte Zweibeiner von gerade die ganze Nacht mit ihm Party gemacht hat ;)

Und am nächsten Tag:

King macht sich sehr gut, die Nacht war ruhig, alle haben durchgeschlafen:-))

als ich nach Hause kam machten alle einen entspannten Eindruck und bis gerade haben Katja, Micra und Anucha mit ihm im Garten abgetobt.

Alle kamen gerade völlig außer Atem und strahlend die Treppe zu mir herunter gerannt.

Muss man das noch kommentieren?

Liebe Nina, nochmals "Danke" von hier aus. Ich weiß, dass Du abends andere Dinge zu tun hast, als mir Rückmeldungen zu geben.Und das alles, wo Du soooo gerne mailst ;)